Montblanc Grand Tourbillon Heures Mysterieuses

Es muss ca. 2008 gewesen sein, als ich das erste Mal in meinem Leben mit hochwertigen Uhren in Berührung kam. Ich arbeitete in einer kleinen Agentur, die unter anderem Montblanc zu ihren Kunden zählte. Neben Broschüren für klassische Montblanc Schreibgeräte wie Meisterstück und StarWalker, gestalteten wir auch Broschüren für diverse limitierte Editionen und gelegentlich eben auch für Uhren.

Eine dieser Uhren war die Montblanc Collection Villeret 1885 Grand Tourbillon Heures Mysterieuses, welche mir nachhaltig im Gedächtnis blieb. Auch wenn ich zu dieser Zeit nichts über mechanische Uhrwerke wusste – das Wort Tourbillon war für mich einfach nur Teil des komplizierten Namens – und lediglich bunte G-Shock-Uhren trug, beeindruckten mich die Optik und auch der Preis dieser Uhr. Bei einem sechsstelligen Preis und lediglich einer Hand voll Exemplare, musste es sich ja offensichtlich um etwas extrem besonderes handeln.

Auch wenn ich das Design der Uhr nicht unbedingt als schön bezeichnen würde und eine Gehäusebreite von 47mm für ziemlich überdimensioniert halte (aktuell trage ich eine CWC G10 in 36mm), ist die Grand Tourbillon Heures Mysterieuses eine faszinierende Uhr.

Entwickelt wurden die Grand Tourbillon Heures Mysterieuses anlässlich des 150. Geburtstags der Fabrique d’Horlogerie Minerva SA, die seit 2006 zum Schweizer Luxuskonzert Richemont gehört und seit der Übernahme Uhrwerke für Montblanc fertigt. Das namensgebenden Tourbillon, das sich ihn ihr dreht, sorgt für eine Verbesserung der Ganggenauigkeit, die in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich stark von der Schwerkraft beeinflusst wird und ursprünglich für Taschenuhren erfunden wurde. Der Effekt auf eine Armbanduhr ist eher marginal und so kommen zum Beispiel Uhren der Marke Rolex auch ohne Tourbillon auf eine Ganggenauigkeit von −2/+2 Sekunden pro Tag.

Das „Mysterieuses“ in ihrem Namen bezieht sich übrigens auf die beiden Zeiger, die sich scheinbar schwebend über das Zifferblatt bewegen. Angetrieben wird das Uhrwerk erstaunlicherweise von einem Handaufzug mit einer Gangreserve von 50 Stunden.

Montblanc Collection Villeret 1885 Grand Tourbillon Heures Mysterieuses. Quelle: Sotheby’s