Crash de Cartier

Eine Uhr wie ein Unfall. Eine Beschreibung, die wohl eher zu dem ein oder anderen Modell aus dem Hause Richard Mille oder Hublot passen würde. Glaubt man der Legende, könnte der Name „Crash“ allerdings passender kaum sein. So soll eine, durch einen Unfall beschädigt und verformte, Baignoire Allongée de Cartier die Inspiration für die 1967 erstmal erschienene Crash de Cartier sein.

Viele sind allerdings davon überzeugt, dass die Geschichte des Unfalls nur erfunden und das Design in Anlehnung an die zerfließenden Uhren aus Salvador Dalís Gemälden „Die Beständigkeit der Erinnerung“ (1931) und „Schmelzende Uhr“ (1954) entstanden sei. Die eigentliche Inspiration für diese ungewöhnliche Form wurde allerdings verschwiegen, da Dali 1967, im Jahr der Veröffentlichung der Crash durch Cartier London, eine Zusammenarbeit mit der konkurrierenden Uhrenmanufaktur Piaget einging.

Salvador Dalí „Die Beständigkeit der Erinnerung“ (1931); Quelle: The Museum of Modern Art, New York; © 2021 Salvador Dalí, Gala-Salvador Dalí; Foundation / Artists Rights Society (ARS), New York

Aufgrund der geringen Stückzahl (angeblich gab es lediglich eine Handvoll Exemplare), werden „pre-1991“-Modelle für sechsstellige Beträge gehandelt. So versteigerte das Auktionshaus Christie’s im vergangenen Dezember ein Exemplare für die Rekordsumme von 225.000 $. Als Cartier Paris 1991 das Uhrengeschäft komplett übernahm (vorher wiesen die Modelle von Cartier London, Paris und New York immer wieder Unterschiede auf), wurde eine überarbeitete Version der Crash veröffentlicht, bei der auf ein kleineres Gehäuse (38 statt 43mm) gesetzt wurde. Außerdem erschien auf dem Zifferblatt nun die Kennung „Paris“ statt „London“. Trotz der deutlich höheren Stückzahl von 400 Exemplaren, wird aber auch die Neuauflage mittlerweile im hohen fünfstelligen Bereich gehandelt. So versteigerte Sotheby’s im vergangenen Jahr ein Exemplar für umgerechnet ca. 82.000 €.